A20: Hinterlandanbindung ade
Schlechte Zeiten für den Schiffsverkehr

Der Weltwirtschaft geht es nicht gut, denn sie befindet sich im Abwärtstrend. Der Seehandel bekommt die offenbar bevorstehende Rezession schon deutlich zu spüren, wie die „Deutschen Wirtschaftsnachrichten“ unter Berufung auf „Bloomberg“ berichten.

Der Containerhandel ist demnach inzwischen absolut unrentabel: Die Erlöse sind nicht nur niedriger als die durchschnittlichen Betriebskosten, sondern sie liegen neuerdings „sogar unterhalb der durchschnittlichen Kosten für die Crews“. Viele Schiffe sind nur teilbeladen auf den Meeren unterwegs.

Die Zukunftsaussichten sind düster, denn auch der Baltic Dry Index – ein wichtiger Frühindikator für die Weltwirtschaft – verheißt nichts Gutes: Ende 2013 stand er noch bei 2.330 Punkten. Gegenwärtig erreicht er ein Niveau von nur rund 335 Punkten.

Vor diesem Hintergrund ist es fraglich, inwieweit die Seeverkehrsprognose 2030, welche eine wesentliche Grundlage für den Entwurf des Bundesverkehrswegeplans ist, als zuverlässig betrachtet werden kann. Die Prognose geht von einem „überdurchschnittliche[n] Wachstum[…] der Containerverkehre“ aus (Seeverkehrsprognose, S. 84) – wenn sie sich da mal nicht geirrt hat …

Die Seeverkehrsprognose dient auch als Begründung für den Nutzen der A 20, welche ja angeblich den Zweck hat, die Hinterlandanbindung der Seehäfen zu verbessern – eine zweifelhafte Begründung!

 


Quellen:

Vorboten der Krise: Container machen Verluste. In: Deutsche Wirtschaftnachrichen, 7.3.2016 (Stand: 24.3.2016)

MWP/IHS/UNICONSULT/Fraunhofer CML: Forschungsbericht FE-Nr. 96.980-2011. Verkehrsverflechtungsprognose 2030 sowie Netzumlegung auf die Verkehrsträger; Los 2 (Seeverkehrsprognose). Seeverkehrsprognose 2030. 9. Mai 2014 (Stand: 24.3.2016)

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